Blasenentzündung: Was man tun kann, wenn es brennt

Blasenentzündung

Wer schon einmal Bekanntschaft mit ihr gemacht hat, kann ein Lied davon singen, wie unangenehm und lästig eine Entzündung der Blase ist. Kaum hat man sich einmal zu lange im kühlen Schwimmbecken aufgehalten, schon wird der Gang zur Toilette zu einer Tortur.

Auslöser und Symptome

Die Ursachen einer Blasenentzündung (Cystitis) können vielschichtig sein. In Regel wird sie ausgelöst durch Bakterien wie zum Beispiel Escherichia coli aus dem Darm. Mitbeteiligt ist oft ein geschwächtes Immunsystem, da die Angriffe der krankhaften Erreger im Normalfall durch die Blasenschleimhaut abgewehrt werden.

Betroffen sind überwiegend, aufgrund der vergleichsweise kurzen Harnleiter, Frauen. Oft reichen schon kalte Füße oder ein unterkühlter Unterleib aus, um Schmerzen in der Blase auszulösen.

Auch (ungeschützter) Geschlechtsverkehr für nicht selten zu einer Blasenentzündung. Symptome einer Cystitis äußern sich durch dringenden und häufigen Harndrang sowie schmerzhaftes oder brennendes Wasser lassen.

Blasenentzündung und gesunde Ernährung

Da eine chronische Blasenentzündung auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen kann, empfiehlt es sich, die Abwehrkraft zu stärken und sich vitalstoffreich zu ernähren.

Das bedeutet viel Frischkost in Form von Obst und Gemüse oder Salate, die mit kalt gepresstem Öl (zum Beispiel Leinöl, Walnussöl, Olivenöl, Weizenkeimöl) zubereitet werden, sowie Vollkornprodukte.

Oft liegt bei einer Cystitis auch eine Übersäuerung des Körpers vor. Diese kann man durch ein Indikatorpapier aus der Apotheke feststellen, welches in den Urin gehalten wird. Liegt der pH-Wert mehrere Tage lang unter 6, deutet dies auf eine Übersäuerung hin.

Dann ist es wichtig, sich möglichst säurearm und basenreich zu Ernähren (siehe “Übersäuerung: Wenn der Körper sauer ist”). Zusätzlich empfiehlt es sich, mit dem Arzt abzusprechen, ob es notwendig ist, ein Basenpulver zu nehmen.

Eine Blasenentzündung kann auch auf einen Darmpilzbefall hinweisen. Das hängt damit zusammen, dass sich bei einer Candidose (pathologischer Darmpilzbefall) die Pilze vom Darm im ganzen Organismus verbreiten können, so auch im Urogenitalbereich.

Besonders dann, wenn Du an einer chronischen Cystitis leidest, ist es ratsam, den Stuhl auf einen erhöhten Pilzbefall testen zu lassen.

Beeren und Zwiebeln

Preiselbeeren

Eine Kur mit Preiselbeersaft schützt die Blase vor weiteren Entzündungen. Amerikanische Untersuchungen belegen, dass die Häufigkeit von Blasenentzündungen durch regelmäßiges Trinken von Preiselbeersaft (min. 300 ml am tag) um die Hälfte reduziert werden kann.

Die Beeren enthalten Tannine, die die verursachenden Bakterien daran hindern, sich festzusetzten. Bei einer akuten Entzündung sollte man den Saft allerdings nicht trinken, sondern erst, wenn die Symptome abgeklungen sind. Im Akutfall empfiehlt sich Preiselbeerblättertee.

Preiselbeerblättertee

Ein bis zwei Teelöffel Preiselbeerblätter mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Man sollte bei einer Blasenentzündung min. zwei Tassen am Tag trinken.

Heidelbeeren

Die Heidelbeere sowie daraus hergestellter Saft kann – kurmäßig getrunken – ebenfalls zur Stärkung der Blase beitragen. Diese Beere enthält Stoffe, die in der Lage sind, die Erreger von Blasenentzündungen zu bekämpfen.

Wachholderbeeren

Wachholderbeeren wirken harntreibend und helfen somit beim Durchspülen der entzündeten Blase. Darüber hinaus zerstören sie die entzündungsverursachenden Bakterien in der Blase. Grund genug, öfter Wacholderbeeren in der Küche zu verwenden, zum Beispiel als Geschmacksbeigabe zu Sauerkraut oder zu Fischgerichten.

Bärentraube

Beschäftigt man sich mit der Heilwirkung von Kräutern bei Blasenentzündungen, so stößt man unweigerlich auf die Blätter der Bärentraube. Sie zählen zu den wirksamsten Heilpflanzen bei Cystitis, besonders dann, wenn diese sich noch im Anfangsstadium befindet.

Der Bärentraubenblättertee wirkt am effektivsten, wenn ihm eine Messerspitze Natron zugegeben wird. Erst dann gibt das Arbutin der Blätter seinen entzündungshemmenden Wirkstoff Hydrochinon richtig frei.

Bärentraubenblättertee

Für einen Auszug werden ein bis zwei Teelöffel mit 1/4 Liter (250 ml) Wasser übergossen und 12 – 14 Stunden, bei gelegentlichem Umrühren, stehen gelassen. Man trinkt täglich eine Woche lang zwei bis drei Tassen des Tee’s, den man zuvor leicht angewärmt hat.

Zwiebeln

Ein weiteres blasenstarkes Nahrungsmittel ist die Zwiebel. Sie hilft durch ihren antibakteriell wirkenden Stoff Allizin Nieren- und Blasenbeschwerden zu lindern und stärkt darüber hinaus auch das Immunsystem.

Das gleiche gilt übrigens für Knoblauch. Nicht zu verachten ist auch der Verzehr von entzündungshemmend wirkenden Kräutern wie Petersilie und Brunnenkresse.

Die Blase durchspülen

Zum Abtransport der Krankheitserreger empfiehlt es sich, die Blase gut durchzuspülen und viel zu trinken (2-3 Liter am Tag). Dafür bieten sich zum Beispiel Früchtetees, spezielle Blasen-Kräutertees aus der Apotheke oder dem Reformhaus, stilles Mineralwasser oder Rotbuschtee an.

Auf Kaffee, Schwarztee und Alkohol sollte verzichtet werden, da diese Genussmittel die Blase reizen.

Eine sehr heilsame und kostengünstige Möglichkeit, genügend Flüssigkeit am tag aufzunehmen, ist der Genuss von heißem Wasser. Heißes Wasser wird innerhalb des indischen Heilsystems Ayurveda schon seit Jahrtausenden empfohlen. Es zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es entgiftend und entschlackend wirkt.

Grundsätzlich

  • Grundlegend wichtig ist es, das wasserlassen nicht aufzuschieben. Ein Verzögern fördert nur das Bakterienwachstum und erhöht den Blasendruck.
  • Da die Blase kälteempfindlich ist, solltest Du sie immer schön warm halten. Die Vermeidung von kalten Plätzen, sollte selbstverständlich sein.

Die Sprache unserer Seele

Aus ganzheitlicher Sicht gesehen ist es bei einer Blasenentzündung wichtig, den Körper als Sprachrohr der Seele zu betrachten und nach möglichen geistig-seelischen Ursachen der Beschwerden zu fragen.

Wie steht es mit Deiner Fähigkeit, mit inneren Konflikten und mit Stress umzugehen? Kannst Du Aggressionen zum Ausdruck bringen? Wenn hier etwas im Argen liegt, kann dies zu permanent verspannten Blasenwänden und geringer Schleimproduktion führen.

Dies begünstigt die Entstehung einer Blasenentzündung, da sich dann Bakterien besser im Blasenmilieu durchsetzen können.


Quellen

  • Possin, R.: Heilkräfte aus der Küche. So behandeln Sie Krankheiten mit der richtigen Ernährung selbst. Hannover: Schlüterische Verlagsgesellschaft, 2011

Bildquelle:

Teilen