Der Darm: Der Superheld in unserem Bauch

Der Darm

Lange wurde er unterschätzt und bis heute gehört er zu den Organen, die gewissermaßen ein Tabuthema sind: Der menschliche Darm löst bei manch einem noch immer Schamgefühl aus. Dabei hat er die Rolle als Superheld in unserem Körper inne. Wissenschaftler wissen längst, dass der Darm ein Organ der Superlative ist.

Seine wichtigste Aufgabe, der er täglich mit größter Sorgfalt nachgeht, ist die Verdauung. Hier erweist er sich als Leistungsträger und bewältigt im Laufe seines Lebens unvorstellbare Mengen.

So verdaut der menschliche Darm angefangen von dem ersten Tag seiner Entwicklung bis zum Ableben 30.000 kg feste Nahrung. Doch damit nicht genug: Auch rund 50.000 Liter Flüssigkeit werden von dem Darm so weiter bearbeitet, dass der Körper daraus den größtmöglichen Nutzen zieht.

Einen Großteil der damit verbundenen Arbeit übernimmt die Darmschleimhaut, die es dank unzähliger Falten und Zotten bei einer Darmlänge von 8 Metern auf gigantische 500 m² Gesamtfläche bringt. Damit ist sie 200 Mal größer als unsere Haut.

Kleine, feine Darmzotten mit wichtiger Funktion

In Vergessenheit geraten gern die kleinen Darmzotten, die sich wie Perlen an einer Kette auf der Darmschleimhaut aneinanderreihen. Die Darmzotten werden stark durchblutet. Zunächst nehmen sie die Nährstoffe auf, bevor diese von den Zotten an das Blut weitergegeben werden.

Diese Hauptaufgabe der Verdauung übernimmt übrigens fast ausschließlich der Dünndarm. Ganz anders sieht es im Dickdarm aus. Er ist so etwas wie die Zielgerade in unserem Verdauungstrakt. Dem hier angekommenen Nahrungsbrei entzieht der Dickdarm die noch vorhandene Flüssigkeit, bevor er schließlich weiter zum Ausgang transportiert wird.

Das Ausscheiden des Stuhls ist mehr als eine Notwendigkeit. Es ist ein regelrechter Zeitfresser. Immerhin rund 3460 Stunden unseres Lebens verbringen wir auf Toilette. Das entspricht 144,17 Tage.

Milliarden Bakterien stürzen sich auf den Darminhalt

Doch auch der Dickdarm hat im Katalog der Superlative einiges zu bieten. Auf ein Gramm Darminhalt stürzen sich im Rahmen der Verdauung immerhin 800 Milliarden Bakterien. Diese kleinen Gesellen lösen die Vitamine und Nährstoffe aus dem Darminhalt und sorgen dafür, dass sie für den Körper zur Verfügung stehen.

In unserem Darm haben sich rund 1000 verschiedene Bakterien eingerichtet. Überraschenderweise stammen sie aber nur von drei verschiedenen Typen. Sie unterscheiden sich allerdings stark voneinander und zwar nicht nur in der Verwertung von Nahrung, sondern auch beim Vitaminspektrum und den Wechselwirkungen, die mit Medikamenten auftreten.

All das macht die menschliche Darmflora aus und diese ist einflussreicher als Sie annehmen. Die menschliche Darmflora ist für das Körpergewicht, die allgemeine menschliche Gesundheit und die Seele verantwortlich.

Zum Abschluss gilt es der Leistung des Darms noch das Krönchen aufzusetzen, denn er ist unser wichtigstes Immunorgan. So bilden sich im Darm etwa 70 Prozent der menschlichen Antikörper.

Diese können Eindringlinge nicht nur als gefährlich markieren, sondern rufen auch die sogenannten Fresszellen herbei. Sie sind schließlich dazu in der Lage, die Eindringlinge zuverlässig zu beseitigen.

Auch die Darmwand verdient abschließend noch Berücksichtigung, denn hier gibt es über 200 Millionen Nervenzellen. Lange fristeten die Nervenzellen ein Stiefkind-Dasein und wurden bei der Funktion des Darms sowie dessen Nutzen kaum bedacht. Doch Wissenschaftler belegen: Die Darmzellen sind so etwas wie unser Bauchhirn und leisten Großartiges.



Ein Beitrag über unseren Darm von was-hilft-gegen-verstopfung.net/

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