Zimt senkt den Blutzuckerspiegel und hilft beim Abnehmen

Zimt senkt den Blutzuckerspiegel und hilft beim Abnehmen

Zimt

Zimtsterne und Spekulatius, Glühwein und Punsch: Der unverkennbare Geschmack und Duft von Zimt begleiten uns vor allem durch den Winter. Etwas Wärmendes haftet ihm an, ein Hauch von Exotik, sogar eine Prise Abenteuer.

War es früher ein Zeichen von Exklusivität und Macht, wenn man sich dieses Gewürz leisten konnte, ist Zimt heute für den normalen Geldbeutel erschwinglich.

Wir wissen mittlerweile, dass er weder auf dem Grund von Seen wächst (wie Herodot noch 450 v. Chr. glaubte), noch wie man in Arabien propagierte von Zimtvögeln in ihren Nestern gesammelt wird, die von mutigen Jägern mit Pfeil und Bogen abgeschossen werden müssen.

Auch die mittelalterliche Fantasie, dass Zimt direkt aus dem Paradies in die Fluten des Nil geschwemmt und dort von fleißigen Fischern erbeutet wird, ist heute durch das Wissen ersetzt, welche Zimtart in welchem Land gedeiht.

Trotzdem: der betörende Duft und unvergleichliche Geschmack haben nach wie vor etwas Magisches, wecken die Ahnung von Reichtum und fremden Welten.

Die Zimtpflanze

Das, womit wir unseren Lebkuchen würzen, ist nichts anderes als Baumrinde. Ferner muss diese auf besondere Art gewonnen werden.

Es gibt zwei Arten von Zimtbäumen: der Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum), der auch Caneel genannt wird und v.a. aus Sri Lanka (früher Ceylon) stammt, und der Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia), der ursprünglich in China, heute auch in Vietnam, Indonesien und auf Sumatra angebaut wird.

Ceylon-Zimt ist duftiger und süßer, Cassia-Zimt hat eher einen kräftigen, schärferen Charakter.

Die Gewinnung von Ceylon-Zimt benötigt etwas Arbeit: Da die Rinde nur von den zarten Wurzelschösslingen abgeschält wird, werden die Bäume durch ständiges Abschlagen kurz gehalten und die Wurzelstöcke angeregt, immer neue Ableger zu treiben.

Der Cassia-Zimtbaum darf dagegen auswachsen, nach vier Jahren wird erstmalig geerntet. Um an das zarte, nur millimeterdicke Innere der Rinde zu gelangen, werden Borke und Mittelrinde entfernt; die Innenrinde wird geschält, rollt sich dabei von selbst auf und wird getrocknet.


Die gesundheitlichen Vorteile von Zimt

1. Ein natürliches Antioxidant

Mit einem ORAC-Wert von 267.536 gehört Zimt zu den sieben stärksten antioxidativen Lebensmitteln der Welt. Mit dem ORAC-Wert wird die Fähigkeit zum Abfangen von Sauerstoffradikalen beschrieben.

Ein Apfel besitzt im Vergleich zum Zimt einen ORAC-Wert von 1.250. Die im Zimt enthaltenden Antioxidantien schützen vor Auswirkungen von freien Radikalen, verhindern und bekämpfen chronische Krankheiten (wie Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes und rheumatoide Arthritis) und reduzieren die Zeichen der Hautalterung (wie Falten und Elastizitätsverlust der Haut).

Eine bestimmte Art der Antioxidantien sind die Polyphenole in dem Gewürz. Sie helfen den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und sorgen für ein Gefühl der Zufriedenheit. Dadurch werden Heißhungerattacken verhindert und das Abnehmen erleichtert.

2. Hilft beim Abnehmen

Zimt hilft in mehrfacher Weise beim Abnehmen. Er hat eine Blutzucker regulierende Wirkung und erhöht gleichzeitig die Insulinproduktion im Körper. Dadurch werden hohe Blutzuckerspiegel sowie Heißhungerattacken vermieden.

Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann im Körper zu einer erhöhten Speicherung von Fett führen. Er hilft, diese erhöhte Fettspeicherung zu verhindern und im Gegenteil Gewicht zu verlieren. Außerdem beeinflusst er die Verstoffwechselung vom Zucker.

Er verhindert die Umwandlung von Zucker in Fett und hilft gleichzeitig mehr Nährstoffe über die Nahrung aufzunehmen. Dazu verlangsamt Zimt die Entleerung des Magens und sorgt dadurch für ein längeres Sättigungsgefühl.

Mit der Blut verdünnenden Wirkung von Zimt wird zusätzlich der Stoffwechsel angeregt und vermehrt die Giftstoffe aus dem Blut geschwemmt.

Tipp: Zimt imitiert die biologische Aktivität von Insulin und erhöht dadurch den Glucosestoffwechsel. Das heißt, wenn Zimt in Kombination mit zuckerhaltigen Lebensmitteln verzehrt wird, steigt der Blutzuckerspiegel nur sehr langsam an.

Eingelagerte Fette können so besser abgebaut und eine Fettansammlung vermieden werden. Gleichzeitig wird das Sättigungsgefühl gesteigert, Heißhungerattacken vermieden und das Essen übermäßiger Kalorien vermieden.

3. Mundgesundheit

Zimt-Zahnpasta lässt es ja schon vermuten – Das Gewürz fördert die Mundgesundheit, bekämpft geruchbildende Bakterien, schützt vor Zahnlöchern, zerstört Zahnstein und verhindert Zahnfleischerkrankungen und Karies.

Anstatt Mundwasser kannst du abends nach dem Zähneputzen auch einfach ein Glas Wasser mit ein paar Tropfen Zimtöl gurgeln.

4. Pilzinfektionen natürlich bekämpfen

Egal, ob Nagel- oder Fußpilz – Zimt kann helfen, den Pilz zu töten und lässt deine Füße frisch riechen. Durch seine antimykotischen Eigenschaften, kannst du bei einem Pilzbefall einfach ein paar Tropfen Zimtöl in etwas heißes Wasser geben und die betroffene Hand oder den Fuß so einfach behandeln.

Das Zimtöl sollte ca. 1 Prozent des Wassers betragen und das Ergebnis sollte sich innerhalb von 3 Behandlungstagen einstellen.

5. Hilft bei einem Reizdarmsyndrom (IBS)

Die verdauungsfördernde Wirkung von Zimt hilft, die unangenehmen Gefühle eines Reizdarmsyndroms zu reduzieren. Außerdem tötet er schädliche Bakterien im Körper ab, heilt Infektionen des Magen-Darm-Traktes und ermöglicht eine normale Funktion der Magensäfte.

Zur Schmerzlinderung von Magenkrämpfen oder -verstimmungen empfiehlt es sich, 2-3 Mal täglich eine Tasse Zimttee zu trinken.

6. Senkt den Blutzuckerspiegel und hilft bei Diabetes

Mehrere Studien haben ergeben, dass Zimt Eigenschaften aufweist, die bei Insulinresistenz helfen. Er ist daher bei Typ-2-Diabetiker sehr beliebt, die damit ihre Blutzuckerschwankungen kontrollieren.

Ceylon-Zimt ist besonders beliebt, weil er im Gegensatz zum Cassia-Zimt aus dem Lebensmittelgeschäft, geringe Mengen von Cumarin enthält. Aber: Cumarin kann in hohen Dosen Leberschäden verursachen! Diese Studie ergab, dass Cassia-Zimt bei der Kontrolle der Blutzuckerwerte wirksamer war als Ceylon-Zimt – bei einer bestimmten Menge an Zimt.

Die einfachste Lösung ist, die Dosis von Ceylon-Zimt zu verdoppeln. Auch die Verdoppelung der Dosis kommt nicht an die hohen Cumarin-Werte von Cassia-Zimt heran. In einer anderen Studie wurde die Wirkung von Ceylon-Zimt auf die Blutzuckerkontrolle in einem Rattenmodell untersucht.

Wenn du Ceylon-Zimt zur Behandlung von Diabetes verwendest, wende ihn in Maßen als Teil eines gesunden Diät-Programms, richtiger Ernährung und moderater Bewegung an.

Gemäß Paul David (von der UC Davis im NPR-Bericht 2013) hat das Gewürz eine 3-5% Wirkung auf den Blutzuckerspiegel, ähnlich wie ältere Generationen von Diabetes-Medikamenten. Das könnte das Gewürz zu einer idealen Wahl für Prädiabetiker machen.

Schwere Typ-2-Diabetiker sollten die Entscheidung darüber mit Ihrem Arzt absprechen.Es gibt auch einige Hinweise darauf, dass Zimtaldehyd (üblicherweise im Öl der Zimtrinde vorhanden) die Vorteile bei der Blutzuckerkontrolle bringt.

Diese Studie fand einen hohen Effektivitätsgrad bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels – verglichen mit Berberin (Ber) und Metformin (Met).

7. Steigerung des Denkvermögens

Zimt verbessert nicht nur die Fähigkeit vom Körper, die aufgenommenen Kohlenhydrate besser als Energie zu nutzen. Zimt steigert bereits durch Schnuppern an seinem duftenden Geruch die Gehirnaktivität.

Während einer Studie fanden Forscher heraus, dass sich durch das Kauen eines nach Zimt riechenden Kaugummis die kognitive Leistung der Studienteilnehmer verbesserte.

Die Teilnehmer konnten mit Hilfe von dem Gewürz, Aufgaben an einem Computer-Programm aufmerksamer, mit einem besseren Arbeitsgedächtnis und einer erhöhten visuell-motorischen Geschwindigkeit bewältigen.

Während der Studie wurde der Test noch mit weiteren natürlichen riechenden Lebensmitteln durchgeführt (Jasmin und Pfefferminz), wobei der Zimt der klare Sieger war.

8. Natürlicher Lufterfrischer

Aufgrund seines starken Duftes eignet sich Zimt hervorragend als Lufterfrischer. Nicht nur, dass Zimt schlechte Gerüche überdeckt, es tötet sogar geruchsbildende Bakterien ab.

Einfach zwei bis fünf Tropfen Zimtöl in einer kleinen Sprühflasche mit Wasser verdünnen und in den Raum sprühen.

9. Insektenschutzmittel

Die antimikrobiellen Eigenschaften des Zimtblätteröls werden häufig zur Behandlung bei Kopfläusen, bei der Bekämpfung von schwarzen Ameisen, Wanzen, Milben und Schaben verwendet.

Zimt ist auch als guter Mückenschutz bekannt. Eine taiwanesische Studie fand hingegen heraus, dass dieses Öl nicht nur Mückenlarven tötet, sondern auch als Insektenspray zu verwenden ist. Das echte Zimtöl kann im Gegensatz zu Zimt-Extrakt für ein breites Spektrum antimikrobieller Aktivitäten eingesetzt werden.

10. Natürliches Konvervierungsmittel

Zimt hemmt sehr wirkungsvoll das Bakterienwachstum. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum es bei der Lebensmittelzubereitung in heißen asiatischen Ländern weit verbreitet ist. In Sri Lanka findet man praktisch in jedem Gericht eine Prise Zimt.

Zusätzlich zum guten Geschmack war Ceylon-Zimt in Kombination mit anderen Gewürzen wie Kurkuma und Chili vielleicht auch eine einheimische Lösung um Lebensmittel ohne Kühlschrank aufbewahren zu können.

Eine Studie, die die Wirkung von mit Zimtöl beschichtetem Papier als Konservierungsmittel testete, ergab, dass eine 6% Zimtöl-Lösung ausreichte, um die Entstehung von Schimmel bei in Scheiben geschnittenem Brot komplett zu verhindern.

Außerdem setzte er sich auch in dieser Studie gegenüber allen anderen Gewürzen und Nelkenöl als sehr effektiv bei der Herstellung von essbaren Nahrungsmitteloberflächen durch.


Zimt Nebenwirkungen

Der tägliche Verzehr von Zimt hat einen sehr positiven Einfluss auf die Gesundheit. Zimt ist somit für die Stärkung der körpereigenen Funktionen sowie zur Behandlung etlicher Leiden zu empfehlen. Beim Verzehr sollte auf die richtige Dosierung geachtet werden, um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden.

Für die Sicherheit von Zimt sollten einige Kriterien beachtet werden:

  1. Richtige Dosierung
  2. Schwangerschaft – Er kann während der Schwangerschaft gegen Magenschmerzen, Blähungen sowie Verdauungsstörungen sehr hilfreich sein. Jedoch hat Zimt auch eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter, sodass sich die Gefahr für frühzeitige Wehen oder Gebärmutterkontraktionen erhöht. Diese Wirkung kann am Ende einer Schwangerschaft die Geburt erleichtern. Während einer Schwangerschaft sollte vor dem Genuss von Zimt genaue Rücksprache mit dem jeweiligen Arzt Rücksprache gehalten werden, um ungewollte Nebenwirkungen zu vermeiden.
  3. Cumarin – Der Cassia-Zimt enthält ca. 5% Cumarin und sollte daher nur in geringen Mengen verzehrt werden. Der Ceylon-Zimt enthält hingegen nur 0,04% Cumarin und sollte somit für den täglichen Verzehr bevorzugt werden. Cumarin hat in großen Mengen eine gesundheitsschädigende Wirkung auf die Leber.
  4. Blutverdünnung – Zimt verdünnt das Blut. Aus diesem Grund sollten Menschen mit Blutgerinnungsstörungen oder bei Einnahme von Blut verdünnenden Medikamenten vor dem Verzehr von Zimt mit ihrem Arzt sprechen. (Unter Aufsicht des Arztes könnte das Medikament phasenweise abgesetzt werden.)
  5. Diabetes – Er hat Einfluss auf den Insulinspiegel, die Insulinproduktion und Glukoseaktivität. Diabetiker sollten vor dem Genuss von Zimt mit ihrem Arzt sprechen.
  6. Antibiotikum Konflikt – Zimt kann mit verschreibungspflichtigen Antibiotika interagieren.

Richtige Dosierung

Zimtrinde wird als Rohdroge, als Pulver („Zimt“) oder Extrakt verwendet. Als Tagesdosis kann 2 – 4 g Zimtrinde bzw. 0,05 – 0,2 g ätherisches Öl eingesetzt werden. Die tägliche Dosis an Zimtaldehyd (dem Hauptbestandteil des ätherischen Öls) – als Gewürz oder Arzneimittel – darf jedoch 0,7 mg pro kg Körpergewicht nicht übersteigen.

Wichtige Anmerkung

Obwohl Zimt vorwiegend im Winter genutzt wird, kann man ihn zu jeder Jahreszeit genießen. Es gibt verschiedene Arten von Zimt, unter denen vor allem Cassia und Ceylon hervorzuheben sind.

Es empfiehlt sich, Ceylon-Zimt zu verwenden, der weitaus gesünder ist, denn der billigere Cassia-Zimt, der vorwiegend aus China stammt, enthält viel Cumarin, ein Aromastoff, der in größeren Mengen zu Leberschäden führen könnte.



Quellen 

//www.medmix.at

//bessergesundleben.de

//www.gesundheute.com

//www.gesundheit.de

//www.eatmovefeel.de

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