Hausstauballergie – was kann man dagegen tun?

Hausstauballergie

Hausstauballergie

Der Name Hausstauballergie kommt immer wieder auf. Betroffene wissen, was er bedeutet, denn sie spüren die Folgen beinahe ständig, sofern sie mit Staub und Milben in Kontakt kommen.

Personen jedoch, die selbst nicht darunter leiden oder bei denen die Allergie nicht diagnostiziert wurde, kennen weder die Anzeichen noch wissen sie großartig über die Ursachen Bescheid. Dieser Artikel zeigt auf, wo die Ursachen liegen und was Betroffene oder Angehörige gegen die Allergie unternehmen können.

Ursachen und Anzeichen

Staub kennt jeder. Er liegt ständig auf Möbelstücken, wirbelt bei Wind auf und führt, in höherer Konzentration, zum Niesen und Husten. Das ist allerdings die gewöhnliche Körperreaktion auf Staubpartikel, die in den Körper eindringen und noch keine Allergie.

Anders verhält es sich bei einer Hausstauballergie. Bei unter ihr leidenden Personen verstopft die Nase, sie läuft, teilweise tränen und jucken die Augen. Auch Husten oder gar Asthmaanfälle können bei einer echten Allergie auftreten.

Aber woher kommt sie und was sind die Auslöser? Es sind die Hausstaubmilben:

  • Größe – die meisten Allergien begründen sich nicht auf den Staub, sondern auf den in ihm lebenden Hausstaubmilben und ihre Hinterlassenschaften. Die Milben sind kaum sichtbar, da sie gerade mal 0,1 Millimeter groß werden.
  • Lebensort – Hausstaubmilben ernähren sich von den menschlichen Hinterlassenschaften, also Hautschuppen und Haaren. Daher leben sie gerne in Matratzen, Kissen und Polstermöbeln, wo sie ungestört die Hautschuppen verzehren können.
  • Allergiegrund – die Milben hinterlassen Kot und auf diesen, genauer gesagt, die Eiweiße reagieren empfindliche Menschen. Der Kot bleibt auf den Matratzen und Polstermöbeln liegen, zerfällt aber und gelangt so in den eigentlichen Hausstaub.

Ein weiterer Grund, der mit in die Problematik hineinspielt, ist der Feinstaub. Diese immer wieder zerkleinerten Staubpartikel werden von den üblichen Abwehrmechanismen nicht mehr abgewehrt, sondern gelangen tief in die Atemwege. Und irgendwann treten Symptome auf:

  • Allergische Rhinitis – hierbei ist die Nase verstopft, sie läuft, manchmal sind die Augen gerötet und jucken. Viele Menschen sind zwar allergisch, doch sind diese Symptome so schwach ausgeprägt, dass sie kaum auffallen.
  • Reizungen – bei stärker ausgeprägten Allergien werden die unteren Atemwege so sehr gereizt, dass Husten auftritt. Auch pfeifende Atemgeräusche oder Atemnot kann auftreten.
  • Asthma – gerade bei Kindern kann die Hausstauballergie in Asthma enden.
  • Zeitraum – Allergiker haben die größten Probleme nachts und morgens – dann, wenn sie direkt mit dem Kot der Milben in Kontakt kamen.

Ein gutes Zeichen für diese Allergie ist, wenn die Symptome vollständig abklingen, sobald das Haus verlassen wird. In diesem Fall sollte aber sicherheitshalber auch nach Schimmel gesucht werden, da auch er die Symptome auslösen kann.

Gegenmaßnahmen – was lässt sich dagegen tun?

Glücklicherweise hat sich das Bild geändert und der Begriff Hausstauballergie ist so verbreitet, dass nicht mehr an Schmutz oder mangelnde Hygiene gedacht wird. Hausstaub gibt es in jedem Haushalt, auch die Milben leben stets in Matratzen. Dennoch kann mit dem eigenen Verhalten und mit einigen Tricks die Allergiegefahr eingedämmt werden:

  • Lüften – Hausstaubmilben mögen es kuschelig warm und feucht. In Bettwäsche und Matratzen genießen sie also beste Voraussetzungen. Es ist wichtig, die Wohnung mehrmals täglich korrekt und ausgiebig zu lüften, um die Lebensbedingungen der Milben einzuschränken.
  • Matratzenschutz – für Matratzen gibt es eigene Bezüge, die verhindern, dass die Milben leicht an die menschlichen Hautschuppen kommen. Es muss aber auf einen waschbaren und luftdurchlässigen Bezug geachtet werden. Der Bezug sollte spätestens alle acht Wochen auf 60 Grad gewaschen werden, damit die Milben und Allergene ausgespült werden.
  • Decken und Kissen – auch hierfür gibt es spezielle Bezüge. Alternativ kann auf Decken und Kissen zurückgegriffen werden, die aus synthetischen Materialien bestehen und bei 60 Grad waschbar sind. Daunen – gute und hochwertige Daunenbettwäsche erweist sich ebenfalls als milbenresistent.
  • Kühl schlafen – um die Luftfeuchtigkeit möglichst gering zu halten, sollte das Schlafzimmer nicht nur regelmäßig gelüftet werden, sondern auch recht kühl bleiben. Höchstens zwanzig Grad dürfen hier erreicht werden.
  • Absaugen – die Matratze sollte bei jedem Bettwäschewechsel abgesaugt werden. Dicht an der Oberfläche liegende Milbenhinterlassenschaften lassen sich so entfernen.
  • Staubfrei – nein, es gibt keine staubfreie Wohnung, aber es lässt sich nachhelfen. Teppichböden, dicke Vorhänge oder auch plüschige Vorleger sind ein Paradies für Staub und Hausstaubmilben. Die Wohnung muss regelmäßig feucht gewischt werden, damit der Staub aufgenommen werden kann.

Ein wichtiges Thema ist das Staubsaugen, denn hier geschehen viele Fehler:

  • Filter – Moderne Staubsauger haben zumeist einen HEPA-Filter, doch genügt das bloße Vorhandensein nicht. Der Filter muss regelmäßig gereinigt und gegebenenfalls getauscht werden. Ebenso wichtig ist der Feinstaubfilter des Staubsaugers. Dieser befindet sich hinter den Lüftungsschlitzen des Motors und wird von den meisten vergessen – sofern sie von ihm überhaupt wissen. Das Filtertuch muss ebenfalls gereinigt und gewechselt werden.
  • Staubbeutel – wer Staubsauger mit Beutel nutzt, muss den Beutel wechseln, bevor er völlig überfüllt ist. Bei beutellosen Staubsaugern gilt dasselbe Prinzip.
  • Lüften – beim Staubsaugen sollte gelüftet werden, damit die Staubpartikel möglichst aus der Raumluft gelangen.

Gibt es eine wirksame Therapie?

Reichen veränderte Gewohnheiten nicht aus, um die Allergie in Schach zu halten, benötigen viele Betroffene eine echte Therapie. Nun kann eine Hyposensibilisierung infrage kommen. Das ist eine Immuntherapie, bei der der Körper immer wieder mit einer gesteigerten Dosis des Allergiestoffes konfrontiert wird.

Im Zuge der Therapie gewohnt sich der Körper an das Allergen und reagiert nicht mehr gereizt darauf. Die Therapie hat jedoch ihre Grenzen, wenn der Patient bereits anderweitig geschwächt ist.

Bei Immunschwächen oder Tumorerkrankungen darf diese Therapieform nicht genutzt werden. Weitere Ausschlusskriterien sind Asthma und teilweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Fazit – Vorbeugen ist wichtig

Der Gedanke, dass sich Milben im Bett tummeln, ist für niemanden angenehm. Für Hausstauballergiker ist der Gedanke jedoch fürchterlich. Zum Glück gibt es mittlerweile jedoch diverse Hilfsmittel und Geräte, die Allergikern das Leben vereinfachen.

Wer nun noch auf einen guten Staubsauger achtet und sich eventuell mit der Hyposensibilisierung befasst, kann die Allergie gut eindämmen.


Bildquellen:
Abbildung 1: @ dre2uomaha0 (CC0-Lizenz) / pixabay.com
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