Schneller schwanger werden – wie Paare ihre Chancen maximieren können

Schneller schwanger werden - wie Paare ihre Chancen maximieren können

Schneller schwanger werden

Viele Paare wünschen sich sehnlichst ein Kind und versuchen zeitweise erfolglos schwanger zu werden. Warum es nicht klappt, ist vielen ein Rätsel. Wir erläutern, wie sich die Chancen erhöhen lassen und gehen auf typische Fehler ein, die es zu vermeiden gilt.

Zyklusschwankungen sind normal

Allgemeine Faustformeln zur Berechnung des Eisprungs sind kontraproduktiv, weil er nicht immer am gleichen Tag stattfindet. Häufig schwankt die Zykluslänge um acht oder sogar mehr Tage im Jahr.

Der strikte 28-Tage-Rhythmus ist hingegen eher selten. Fruchtbarkeitsrechner sind deshalb wenig zielführend. Jede Frau muss ihren persönlichen Zyklus individuell betrachten und auswerten, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu maximieren. Schwankungen sind völlig natürlich.

Die fruchtbaren Tage ermitteln

Der Zeitrahmen für die Befruchtung einer Eizelle durch Spermien ist begrenzt. Möchten Paare Nachwuchs, sollten sie sich mit den fruchtbaren Tagen der Frau auseinandersetzen.

Findet der Sex zum richtigen Zeitpunkt statt, steigert das die Erfolgsaussichten deutlich. Das klingt zwar wenig romantisch, wenn Mann und Frau sich aber darauf einlassen, können sie die Gelegenheit nutzen und sich die Vorfreude auf eine Schwangerschaft zunutze machen.

Wann die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden am höchsten ist, hat das Ratgeberportal Babyzimmer.de in einem Artikel zum Fruchtbarkeitsfenster zusammengefasst: „Im Zeitraum von fünf Tagen bis etwa fünf Stunden vor Ihrem Eisprung ist die Chance auf eine Schwangerschaft am höchsten.“

Auch die verschiedenen Methoden, die es Frauen erlauben ihre fruchtbaren Tage zu ermitteln, werden erläutert. Darunter das Messen der Körpertemperatur, das Ertasten der Veränderungen am Muttermund sowie der Zervixschleim.

Letzterer ist für viele Frauen ein besonders aufschlussreiches Hilfsmittel auf dem Weg zur Schwangerschaft. Dieser Ausfluss wird von den Gebärmutterhals-Drüsen produziert und hat zwei wichtige Aufgaben:

  • Er soll die Spermien weiterleiten
  • und Keime vom Eindringen in die Scheide abhalten.

Zervixschleim durchläuft während des Zyklus verschiedene Konsistenzumschwünge und wird hormonell beeinflusst. Die Konsistenzveränderungen sind bei jeder Frau identisch und unterstützen beim Bestimmen des Fruchtbarkeitsfensters.

Die Konsistenz ist ausschließlich an den fruchtbaren Tagen flüssig und transparent. Zudem lässt sich das glasige Sekret in dieser Phase bis zu fünf Zentimeter ziehen, weshalb man auch von einem spinnbaren Zervixschleim spricht. An unfruchtbaren Tagen ist das Sekret hingegen dickflüssig und eher milchig bis weiß.

Zykluscomputer ergänzen

Mit einem Zykluscomputer lassen sich zuhause Tests durchführen, um die fruchtbaren Tage zu erkennen. Je nach Gerät werden Urinproben oder die sogenannte Basaltemperatur ausgewertet. Die Basaltemperatur ist die Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen am Morgen. Die beiden Optionen im Vergleich:

Hormoncomputer Temperaturcomputer
Funktion Hier misst das Gerät mittels Urin das Luteinisierende Hormon (LH) und das Östrogen Estradiol (E2). Beide können als Vorboten des Eisprungs betrachtet werden. Die Frau muss Teststäbchen in den Urin halten und anschließend in den Mini-Computer einführen. Die Basaltemperatur lässt sich zwar manuell ermitteln, da die Computer aber an die Messung erinnern und die Auswertung automatisch vornehmen, bieten sie zusätzlich Komfort. Die Temperatur wird mit einem Thermometer gemessen, das am Computer angeschlossen ist. Im Idealfall erfolgt das Messen immer zur selben Uhrzeit.
Empfehlung Komfortable Anwendung und eine effektive Ergänzung zur Beobachtung des Zervixschleims. Ideal für Frauen, die schwanger werden möchten. Optimal um den Zyklus „kennenzulernen“ und die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Vielversprechender sind aber Hormoncomputer.

Vorsicht Gleitmittel!

Frauen, die nicht unbedingt auf Gleitmittel angewiesen sind, sollten sie weglassen, sobald sich der Wunsch einer Schwangerschaft einstellt. Vaginale Gleitmittel können Spermien regelrecht behindern und sogar beschädigen.

Spermien reagieren empfindlich auf Säuren. Da der Säuregehalt vieler Gleitmittel relativ hoch ist, hat das negativen Einfluss auf ihre Lebensdauer. Auch die Beweglichkeit von Spermien wird geschwächt.

Der natürliche Zervixschleim hingegen fördert mit seinem angepassten pH-Wert während der fruchtbaren Tage den Transport der Spermien zur Eizelle. Wer nicht auf Gleitmittel verzichten kann, sollte sich genauestens über die Zusammensetzung informieren und fruchtbarkeitsfördernde Produkte verwenden.

Unnötige Einschränkungen beim Sex

Keine Studie beweist, dass es bestimmte Stellungen beim Geschlechtsverkehr gibt, welche die Chancen auf eine Schwangerschaft minimieren. Paare sollten sich nicht verrückt machen, sondern nach persönlichen Vorlieben Spaß an der Zweisamkeit haben.

Ein gesunder Lebensstil ist Gold wert

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung und möglichst wenig Stress. Das sind drei elementare Faktoren, welche zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft beitragen. Welche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente besonders wichtig sind, ist mit dem behandelnden Arzt zu klären.

Besonders wichtig ist, dass sich das Paar möglichst keinen Druck macht. Der Kinderwunsch kann eine psychische Belastungsprobe sein, wenn er für einen längeren Zeitraum unerfüllt bleibt.

Dennoch sind Frauen gut beraten den Stresspegel auf ein Minimum zu reduzieren, da sich unnötiger Druck negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken kann. Entspannungsübungen sind eine wirkungsvolle Methode.

Der Verzicht auf Nikotin ist ein Muss, wenn es um die Familienplanung geht. Und zwar nicht erst, wenn eine Schwangerschaft festgestellt wird. Auch der Alkoholkonsum vor einer Schwangerschaft sollte minimiert oder besser ganz eingestellt werden.

Wie ein Artikel unter aerzteblatt.de zusammenfasst, raten die Autoren einer Beobachtungsstudie im Journal of Epidemiology and Community Health Frauen mit Kinderwunsch zur Abstinenz.


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