Hörprobleme in Deutschland – Viele Menschen sind betroffen

Hörprobleme in Deutschland - Viele Menschen sind betroffen

Hörprobleme in Deutschland weit verbreitet

Schwierigkeiten beim Hören sind längst kein Problem mehr nur von alten Menschen. In Deutschland haben rund 15 Millionen Menschen Probleme beim Hören. Doch nur etwa jeder Zehnte davon nutzt ein Hörgerät. Woran liegt das?

Moderne Hörgeräte sind klein und leistungsstark

Wenn sie an ein Hörgerät denken, haben die meisten Menschen unattraktive hautfarbene Plastikteile im Kopf, die man von weitem sieht. Doch moderne Hörgeräte sind anders: Sie sind in den vergangenen Jahren immer kleiner, leistungsfähiger und zum Teil sogar stylisch geworden. Es ist also an der Zeit, das schlechte Image abzuschütteln.

Minicomputer mit Schallgeschwindigkeit

Aktuell gibt es auf dem Hörgeräte-Markt ein breites Angebot von über 2.000 verschiedenen Modellen. Die kleinen Minicomputer funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Über eines oder mehrere Mikrofone erkennen sie Umgebungsgeräusche, ein Verstärker macht die Töne lauter und ein Lautsprecher gibt diese an das Ohr weiter.

Das alles erfolgt digital mit einer hohen Rechenleistung. Diese ist notwendig, um den Schall möglichst schnell und in Echtzeit weiterzuleiten. Denn nichts ist für einen Schwerhörigen schlimmer als zeitverzögertes Hören.

Die Geräte verfügen zudem über verschiedene Programme, die beispielsweise auf das Telefonieren, auf Gespräche in Gruppen oder auf das Fernsehen optimiert sind. High-End-Hörgeräte stellen sich automatisch auf die entsprechenden Geräuschsituationen ein.

Ohne Störgeräusche in öffentlichen Räumen hören

Einige Hörgeräte verfügen über eine Telefonspule. Dabei handelt es sich um eine recht alte, aber sehr praktische Technologie. Im Theater, im Kino, in Kirchen oder in anderen öffentlichen Veranstaltungsräumen sind häufig induktive Höranlagen installiert. Diese sogenannten Ringschleifen übertragen störungsfreie Töne direkt auf gekoppelte Hörgeräte.

Hörgeräte im Ohr oder hinter dem Ohr tragen

Hörgeräte gibt es in zwei verschiedenen Varianten: In-dem-Ohr-Geräte (IdO) werden in den Gehörgang eingeführt und Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO) hinter dem Ohr getragen.

Da HdO-Geräte etwas größer sind, haben sie bessere Technik verbaut und sind daher leistungsfähiger als IdO-Geräte. Sie bestehen aus dem eigentlichen Hörgerät hinter der Ohrmuschel und einer Otoplastik, einem individuell an die Ohrmuschel angepasstem Ohrpassstück aus Kunststoff.

Verbunden werden die beiden Teile mit einem Schallschlauch aus transparentem Silikon.

Bei leichter oder mittlerer Schwerhörigkeit eignen sich oft In-dem-Ohr-Geräte (IdO). Der Gehörgang muss für den Einsatz eines IdO-Systems eine geeignete Form haben und das Ohr wenig Ohrenschmalz absondern.

Häufig spricht aber die Klangqualität gegen ein innenliegendes Hörgerät, da es den Gehörgang stärker verschließt und keinen Schall durchlässt. In einigen Fällen kann dies durch eine Zusatzbohrung im Gerät behoben werden.

Die Wahl des richtigen Hörgerätes braucht Zeit

Ein Hörgerät muss immer ausgiebig getestet werden. Dabei spielt neben den Kosten die individuelle Hörschädigung eine maßgebliche Rolle. Denn, anders als bei Brillen, können Hörprobleme meist nicht auf einen gemeinsamen Nenner runtergebrochen werden.


Bild: ©istock.com/aerogondo

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