Studie: Cannabinoide können helfen, Hautkrankheiten zu behandeln

Cannabinoide können helfen, Hautkrankheiten zu behandeln

Cannabinoide und Hautkrankheiten

Cannabinoide – eine Klasse von chemischen Verbindungen, die in Cannabis vorkommen – können als topische Behandlung für eine Reihe von Hautkrankheiten wirksam sein, einschließlich Psoriasis, starkem Juckreiz, Neurodermitis und Kontaktdermatitis.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschern der University of Colorado.

Das Team stellte auch einen Zusammenhang zwischen der Injektion mit Tetrahydrocannabinol (THC) – der psychoaktiven Verbindung in Cannabis – und einer Reduktion des Tumorwachstums bei Mäusen mit Melanom, der tödlichsten Form von Hautkrebs, fest.

Der leitende Studienautor Dr. Robert Dellavalle, Professor für Dermatologie an der University of Colorado School of Medicine, hat seine Ergebnisse im Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlicht. (1)

In den Vereinigten Staaten wird Cannabis zunehmend für medizinische Zwecke zugelassen, unter anderem zur Behandlung von Übelkeit, Schmerzen und Entzündungen.

Eine Reihe von Studien hat zudem untersucht, ob die aktiven Bestandteile von Cannabis – die so genannten Cannabinoide – als Behandlung von Hauterkrankungen vielversprechend sein könnten.

Für ihre Forschung überprüften Dr. Dellavalle und Kollegen die vorhandenen Ergebnisse rund um diese Assoziation.

Entzündungshemmende Eigenschaften von Cannabinoiden könnten den Nutzen erklären

Nach Ansicht der Forscher deutet die aktuelle Literatur darauf hin, dass Cannabis eine wirksame Behandlung für eine Vielzahl von Hautkrankheiten sein könnte, insbesondere für Pruritus – ein Zustand, der durch starken Juckreiz gekennzeichnet ist.

Als Beispiel verweist das Team auf eine Studie, bei der 21 Erwachsene mit Juckreiz 3 Wochen lang zweimal täglich eine Cannabinoidcreme aufgetragen hatten. Acht der Erwachsenen erlebten in der Folge eine vollständige Beseitigung des Juckreizes.

Andere Studien deuten darauf hin, dass Cannabinoide auch für die Behandlung von Melanomen wirksam sein könnten. Das Team zitierte Studien die einen Rückgang des Tumorwachstums in Mausmodellen mit Melanom nach Injektion mit THC identifizierten.

THC reduziert Entzündungen

Die Forscher entdeckten auch Studien, die zeigten, dass THC die Entzündung bei Mäusen reduziert, was darauf hindeutet, dass die Vorteile von Cannabinoiden für die Hautgesundheit auf ihre entzündungshemmenden Eigenschaften zurückzuführen sein könnten.

Dr. Dellavalle warnt davor, dass die Mehrheit der in dieser Studie enthaltenen Studien Tiermodelle betraf. Umfangreiche klinische Studien zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit von topischen Cannabinoiden für Hautkrankheiten beim Menschen müssen noch durchgeführt werden.

Er stellt jedoch fest, dass die aktuellen Erkenntnisse darauf hindeuten, dass Patienten mit Hautkrankheiten, die nicht auf herkömmliche Behandlungen ansprechen, von topischen Cannabinoidtherapien profitieren könnten.

“Diese Krankheiten bereiten den Menschen viele Probleme und haben direkte Auswirkungen auf ihre Lebensqualität”, sagt Dr. Dellavalle. “Die Behandlungen werden derzeit über das Internet gekauft, und wir müssen Dermatologen und Patienten über die Einsatzmöglichkeiten informieren.”

Zum Thema Melanom sagt Dr. Dellavalle jedoch, dass er nach aktuellen Erkenntnissen keine topischen Cannabinoide als Behandlung empfiehlt.


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