Kalium

Kalium

Kalium

Kalium ist ein Mineralstoff und wichtiges Elektrolyt im menschlichen Organismus.

Das Metall kommt im Körper in gelöster Form als positiv geladenes Ion vor, abgekürzt wird es oft mit K+.

Es ist zusammen mit anderen Elektrolyten, besonders Natrium (Na+) an vielen physiologischen Vorgängen im Körper beteiligt.

Mit seiner positiven Ladung baut das Kalium-Ion eine elektrische Spannung zwischen dem Zellinneren und der Zellmembran auf.

Dadurch können Signale von Nervenzellen zu den Muskelzellen weitergeleitet werden.

Die Funktion von Kalium im Körper

Im Verbund mit den Vitaminen kommt Kalium eine große Bedeutung für Fitness und Wohlbefinden zu.

Es ist maßgeblich am Ausgleich des osmotischen Drucks unserer Zellen beteiligt.

Handeln Sie den Kalium erheblichen Einfluss auf die Wasserverteilung im Körper (Elektrolythaushalt) und wirkt entwässernd und harntreibend.

Kalium für Fitness Durch seine osmotisch ausgleichende Funktion spielt Kalium eine Rolle bei der Regulierung von Zellproteinen und bei der Aktivierung einiger Enzym.

Es ist an der Reiz-Übertragung von Zellen auf den Muskel und so an der Muskelkontraktion beteiligt.

Unsere Muskelarbeit profitiert auch vom Kalium.

Wir haben Kraft und Ausdauer für die täglichen Anforderungen in unserem Leben.

Kalium ist dabei Bestandteil unserer Verdauungssäfte im Magen-Darm-Trakt und durch die Arbeit einiger Enzyme hält es unseren Stoffwechsel und unsere Verdauung in Ordnung.

Kalium in Lebensmitteln

Besonders pflanzliche Lebensmittel sind reich an dem wichtigen Mineralstoff.

Aber auch tierische Nahrungsmittel wie Fleisch und Fisch liefern reichlich Kalium.

Beim Kochen sollte allerdings darauf geachtet werden, dass Gemüse oder Kartoffeln nicht zu lange im kochenden Wasser liegen, denn dadurch geht der Mineralstoff aus den Lebensmitteln in das Wasser über.

Wird die Flüssigkeit dann weggeschüttet, geht das wertvolle Kalium verloren.

Lebensmittel mit hohem Kaliumanteil

  • Pfifferlinge, getrocknet 5370 mg / 100g
  • Mandeln 670 mg / 100g
  • Datteln (Getrocknet) 659 mg / 100g
  • Cashewnüsse 565 mg / 100g
  • Spinat 554 mg / 100g
  • Kartoffel (roh mit Schale) 421 mg / 100g
  • Champignons 390 mg / 100g
  • Banane 358 mg / 100g
  • Tomate (frisch) 240 mg / 100g
  • Joghurt (3,5% Fett) 157 mg / 100g
  • Vollmilch (3,5%) 140 mg / 100 ml

Täglicher Bedarf

Der exakte Kaliumbedarf ist nicht genau bekannt.

Die empfohlenen Werte für den Mindestbedarf sind daher immer Schätzwerte.

So gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) an das Säuglinge ca. 400 – 650 mg pro Tag benötigen.

Kinder bis 4 Jahre benötigen in etwas 1000 mg Kalium pro Tag.

So steigert sich der Bedarf mit zunehmenden Alter.

Kinder bis 7 Jahre benötigen 1400 mg, Kinder bis 10 Jahren ca. 1600 mg, Kinder bis 13 Jahre ca. 1700 mg und Kinder bis 15 Jahre in etwas 1900 mg.

Ab einem Alter von 15 Jahren wird der Kaliumbedarf auf 2000 mg pro Tag geschätzt.

Kaliummangel

Im menschlichen Körper befinden sich etwa 140 g (3,5 mol) Kalium in gelöster Form, wobei sich der Großteil der Kaliumsalze mit einem Gehalt von etwa 140 mmol/l innerhalb der Zellen befindet.

Das Blutplasma weist i.d.R. nur Konzentrationen zwischen 3,5 und etwa 5,0 mmol/l auf.

Von Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie) spricht man, wenn die Kaliumkonzentration im Blutserum < 3,5 mmol/l liegt.

Die Hypokaliämie ist die häufigste Elektrolytstörung kann je nach Ausprägung harmlos bis lebensbedrohlich sein.

Gründe können eine mangelnde Kaliumzufuhr über die Nahrung (bei Mangelernährung, z.B. infolge von chronischen Resorptions­störungen, chronischem Alkoholismus, Fasten, Magersucht bzw. Anorexia nervosa) oder ein übermäßiger Kaliumverlust – meistens in Kombination mit übermäßigem Flüssigkeitsverlust – verursacht durch Durchfall, Erbrechen, den Einsatz von harntreibenden Medikamenten (Diuretika) oder die häufige Anwendung von Abführmitteln.

Allerdings gibt es auch manche Erkrankungen, die zu einem erhöhten Kaliumverlust führen können u.a. bei interstitieller Nephritis (einer Nierenerkrankung), in der polyurischen Phase des akuten Nierenversagens (Wiederherstellung der Nierenfunktion, massive Ausscheidung von bis zu 10 Litern Harn pro Tag) oder bei renal tubulärer Azidose (spezifische Störungen der Säureausscheidung über die Nieren).

Auch bei Diuretika-Therapie, Leberzirrhose, Hyperaldosteronismus (Erkrankung, bei der das Steroidhormon Aldosteron im Überfluss gebildet wird), Cushing-Syndrom (übermäßige Konzentration von Cortisol im Blut), Hyperkalziämie (ein erhöhter Kalzium-Spiegel im Serum) oder Magnesiummangel).

Eine Vergiftung mit Barium führt ebenfalls zum Abfall der Kaliumspiegel im Blut.

Bei Alkalose – einer Störung des Säure-Basen-Haushaltes, bei der pH-Wert des Blutes auf über 7,45 ansteigt – sowie bei einer überschießenden Insulintherapie eines entgleisten Diabetes mellitus, kann es zu einer Verschiebung von Kalium aus dem Extrazellulärraum in den Intrazellulärraum und damit einem Kaliummangel im Blut kommen.

Ein hoher Insulinspiegel stellt einen potentiellen Risikofaktor für eine Hypokaliämie dar.

Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es andere Körperzellen dazu anregt, Zucker in Form von Glucose aus dem Blut aufzunehmen.

Insulin bewirkt aber auch gleichzeitig, dass Kalium aus dem Blut in das Innere der Zellen gelangt.

Somit kann Insulin den Kaliumspiegel deutlich absenken.

Auch lässt sich durch Adrenalin bzw. andere Stimulatoren der β-Rezeptoren extrazelluläres Kalium in die Zellen verschieben.

Daher kann bei exzessivem Gebrauch von β2-Sympathomimetika (die meistens bei Asthma bronchiale und chronisch obstruktiver Bronchitis zum Inhalieren verabreicht werden) gelegentlich eine Hypokaliämie als Nebenwirkung eintreten.

In seltenen Fällen verschiebt auch eine stark gesteigerte Neubildung von Zellen vermehrt Kalium in den Intrazellulärraum.

So kann die Therapie einer megaloblastären Anämie (infolge von Vitamin B12-, Thiamin- oder Folsäuremangel ist die Produktion roter Blutkörperchen eingeschränkt) mit Vitamin B12 und Folsäure vorübergehend eine Hypokaliämie auslösen.

Bei akuten Leukosen – einer Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die mit der Bildung von Tumoren einhergeht – mit sehr starker Zellproliferation (Zellteilung und Zellwachstum), kann ebenfalls eine Hypokaliämie eintreten.

Eine Hypokaliämie kann zudem als Folge eines zu hohen Verzehrs an Kochsalz eintreten.

Bei einer zu salzreichen Ernährung muss der Körper das im Salz enthaltene Natrium über die Nieren ausscheiden.

Dabei wird jedoch gleichzeitig auch vermehrt Kalium ausgeschieden, weshalb eine exzessive Natriumzufuhr auch zu einer Kaliumverarmung führen kann.

Eine Studie

Eine Studie aus dem Jahre 2009 Fachartikel aus dem Jahre 2009 gibt es verschiedene Hinweise darauf, dass der anhaltende Konsum von großen Mengen an Cola (die Fälle reichen von drei bis zehn Litern am Tag) auch zu Hypokaliämie führen kann.

Der Kaliumgehalt des Blutes sinkt, lebenswichtige Muskelfunktionen sind gefährdet.

Hauptfaktor für den Kaliumverlust sind die drei gebräuchlichen Cola-Inhaltsstoffe Zucker (Glucose), Fruchtzucker (Fructose), aber vor allem Koffein.

Laut Ärzteblatt kann bei der Therapie der metabolischen Azidose (stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes und des Körpers ) eine Hypokaliämie bei zu schneller Korrektur der Azidose (i.d.R. nur bei intravenöser Gabe von Bicarbonat) durch Aufnahme von Kalium in die Zelle auftreten.

Daher muss hier die Homöostase bzw. Aufrechterhaltung des Kaliumspiegels besonders berücksichtigt werden.

Hier gibt es die Studie (Englisch)

Hier geht es zum Artikel des Ärzteblatts

Kalium Überdosierung

Auch ein Kaliumüberschuss (Hyperkaliämie) stellt mitunter eine lebensgefährliche Elektrolytstörung dar.

Von einer Hyperkaliämie wird gesprochen, wenn die Konzentration von Kalium im Blut etwa über 5,0 mmol/l (bei Kindern 5,4) liegt.

Ein Kaliumüberschuss entsteht, wenn über die Niere nicht genug Kalium ausgeschieden werden kann.

Ursache können Erkrankungen, wie akutes Nierenversagen, chronische Niereninsuffizienz und Nebennierenrinden-Insuffizienz (Morbus Addison) sein.

Auch Medikamente, z. B. kaliumsparende Diuretika (z.B. Triamteren), ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorantagonisten (Sartan), Betablocker, Digitalisglykosiden (bei Intoxikation) oder Succinylcholin können eine Hyperkaliämie hervorrufen.

Eine überhöhte Kaliumzufuhr, die die Nieren überfordert, ist als Ursache eher selten.

Jedoch kann der übermäßige Konsum von kaliumhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln die eine Hyperkaliämie begünstigen.

Hyperkaliämie äußert sich zunächst in Form von Kribbelgefühlen der Haut oder einem Pelzigen Gefühl auf der Zunge, bleibt in ihrer milden Form jedoch auch häufig symptomlos.

Bei einem mäßigen bis starken Anstieg des Kaliumspiegels im Blut, sind jedoch teils schwerwiegende Beschwerden möglich, u.a. Muskelschwäche, allgemeine Schwäche, Gefühlsstörungen, Azidose, Lähmungen, Darmverschluss, zentralnervöse Störungen, EKG-Veränderungen, schwere Herzrhythmusstörungen und sogar Herzstillstand.

Ein starker Kaliumanstieg kann demnach lebensbedrohend sein.

Die Therapie einer Hyperkaliämie hängt vom Schweregrad der Erkrankung an.

Ein leichter Kaliumüberschuss kann durchaus nicht-medikamentös behandelt werden, indem z.B. die Zufuhr von Kalium über Lebensmittel gesenkt und auslösende Medikamente möglich abgesetzt und umgestellt werden.

Eine Hyperkaliämie, die Symptome verursacht, ist als Notfall einzustufen und muss schnell und effektiv therapiert werden.

Die Hauptansätze der Therapie bestehen in der Förderung der Ausscheidung durch verschiedene Maßnahmen und das Einschleusen von Kalium in die Zellen.

Außerdem sollte die Grunderkrankung behandelt und die Kaliumzufuhr reduziert werden.


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