Natrium

Natrium

Natrium

Natrium ist ein Alkalimetall, das mit Sauerstoff und Wasser reagiert, in reiner Form kommt es daher nicht vor.

Natrium wurde zusammen mit Kalium in der Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckt.

Speise- bzw. Kochsalz (Natriumchlorid), das zu rund 40 Prozent Natrium enthält, war in der Geschichte ein wertvoller Rohstoff und wurde zeitweise als Tauschmittel oder gar als Währung eingesetzt.

Soda (Natrium carbonicum) und Pottasche (Kalium carbonicum crudum) waren bekannte Laugensalze.

Die reinigende Wirkung der Pflanzenasche ist seit der Antike bekannt.

Ätznatron (Natriumhydroxid) und Soda wurden zur Wasserenthärtung genutzt, beispielsweise für die Wäsche, in der Industrie (Glasproduktion) und in der Fotografie.

Kochsalz aus Salzstöcken und aus dem Meerwasser wurde in der Ernährung nicht nur zum Würzen eingesetzt.

Es war lange Zeit das wichtigste Mittel, Lebensmittel für längere Zeit haltbar zu machen.

Zu einer großen Studie geht es hier (Englisch)

Die Funktion von Natrium im Körper

Für den Menschen ist der Mineralstoff ein wichtiges Bioelement, etwa 0,15 Prozent des Körpergewichts bestehen aus Natrium.

Der Körper eines Mannes enthält etwa 100 Gramm Natrium, der von Frauen 77 Gramm.

Natrium reguliert zusammen mit Kalium, Chlorid und Kalzium den Wasserhaushalt und den osmotischen Druck (innerer Flüssigkeitsdruck) des Körpers.

Er ist das häufigste Kation in der extrazellulären Körperflüssigkeit, es bestimmt deren Volumen und muss den isotonen Druck aufrecht halten.

Er ist außerdem an der Zusammensetzung der Blutflüssigkeit und des Blutdrucks beteiligt, es trägt zum Gleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt und zu den Verdauungssäften bei.

Natrium ist weiter am Transport von Nervenreizen, an der Muskelentspannung, der Resorption von Glukose und Aminosäuren sowie allgemein am Transport von Nährstoffen im Körper beteiligt.

Rund ein Drittel des extrazellulären Natriums wird im Skelett gebunden.

Dieses kann bei einem Natriummangel im Körper schnell mobilisiert werden.

Nur ein geringer Teil des Natriums (3 Prozent) kommt innerhalb der Zellen vor und wird dort für die Funktion der Zellwände und für Enzymaktivitäten benötigt.

Der Natriumhaushalt wird durch die Niere beziehungsweise durch Hormone (Aldosteron, Adiuretin, Vasopressin) geregelt.

Überschüsse an Natrium durch eine zu hohe Zufuhr werden ausgeschieden.

Hier gibt es eine weitere Studie (Englisch)

Natrium in Lebensmitteln

Eigentlich sind fast alle Lebensmittel natriumhaltig.

Meist ist Natrium in Form von Kochsalz in den Lebensmitteln vorhanden.

Durch die tägliche Ernährung nimmt man in der Regel etwa die 5- bis 6-fache Menge des täglichen Bedarfs an Natrium zu sich.

Lebensmittel mit hohem Natriumanteil

  • Salzhering 5930 mg / 100g
  • Seelachs in Öl 2900 mg / 100g
  • Matjeshering 2500 mg / 100g
  • Kaviar (Ersatz) 2120 mg / 100g
  • Bündner Fleisch 2100 mg / 100g
  • Oliven grün, mariniert 2100 mg / 100g
  • Salzstangen 1790 mg / 100g
  • Tomatenketchup 1300 mg / 100g
  • Cervelatwurst 1260 mg / 100g

Hier gibt es eine Übersicht aller Lebensmittel

Täglicher Bedarf

Der genaue Bedarf an Natrium lässt sich nicht allgemein bestimmen.

Zu viele Faktoren spielen für die individuelle Berechnung eine große Rolle.

So benötigt man mehr Natrium, wenn man sich regelmäßig sportlich betätigt und dabei ins Schwitzen kommt, aber auch, wenn man häufiger zum Erbrechen, oder zu Durchfällen neigt.

In solchen Fällen geht viel Natrium kurzfristig verloren.

Aus diesen Gründen kann man nur eine ungefähre Empfehlung für den Tagesbedarf aussprechen.

Diese Empfehlung liegt bei Jugendlichen und gesunden Erwachsenen bei 500-550 mg pro Tag.

Diese Menge ist locker zu schaffen, wenn man bedenkt, dass Kochsalz in beinahe allen Nahrungsmitteln vorkommt.

Zusätzlich verwendet man Speisesalz zum Würzen von Speisen, oder Gemüse, auch wenn dies roh verzehrt wird.

Natriummangel

Ein Mangel an Natrium entsteht in der Regel durch häufiges Erbrechen, oder Durchfall, sowie durch übermäßiges Schwitzen.

Insbesondere Kinder und ältere Menschen können hiervon betroffen sein.

Ein Mangel kann im Wasserhaushalt des Körpers große Schäden anrichten, vor allem, wenn dieser vollkommen außer Kontrolle gerät.

Natriummangel hat jedoch keine typischen Symptome, der Verdacht liegt erst nahe, wenn die Umstände und die Symptome zusammenkommen.

Natriummangel kann sich in Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Muskelschwäche und -krämpfe, sowie in Verwirrtheit äußern.

Natriumüberdosierung

Ein Zuviel an Natrium muss nicht zwingend als gefährlich eingestuft werden.

In der Regel scheidet man den Überschuss an Natrium über die Nieren wieder aus.

Bekannt ist allerdings, dass hohe Natriumwerte auf den Blutdruck nachteilig wirken.

Deshalb ist vor allem bei Patienten, die an Bluthochdruck leiden, auf eine salzarme Ernährung zu achten.

Bestimmte Erkrankungen der Nieren erfordern eine kontrollierte Natriumzufuhr.

Die Beschwerden einer Natriumüberdosierung ähneln denen des Natriummangels, nur, dass hier zusätzlich ein verstärktes Durstgefühl hinzukommt.

Fieber und Muskelzuckungen, sowie Unruhe können ebenfalls Anzeichen für einen Natriumüberschuss sein.


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